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Neurofeedback (EEG-Biofeedback)

Neurofeedback ist eine Spezialrichtung des Biofeedbacks und eine computergestützte Methode der Verhaltenstherapie. Dem Gehirn wird hierbei seine eigene Aktivität in Echtzeit durch einen visuellen, auditiven und taktilen Reiz zurückgemeldet. Mithilfe dieser Signale lernt das Gehirn nach und nach eine bessere Selbstregulation, um Erregungszustände zu wechseln und positive Zustände, etwa eine entspannte Aufmerksamkeit oder einen angenehmen Ruhezustand, bei Bedarf aufrechtzuerhalten. Das Ziel des Neurofeedback-Trainings ist die Verbesserung der Flexibilität und Stabilität der Zustandsregulierung.

Wie funktioniert Neurofeedback

Das Gehirn wird als eine übergeordnete Steuerungszentrale gesehen, die alle Körperfunktionen sowie die psychische Befindlichkeit steuert, koordiniert und ständig überwacht. Eine Veränderung der neurobiologischen Verarbeitung, der Strukturen und der Netzwerke kann demnach nachhaltige Verhaltens- und Wahrnehmungsveränderungen bewirken. Die neurobiologischen Aktivierungsmuster können auf der Kopfhaut als Hirnwellen abgeleitet (EEG) werden. Das Gehirn kann mit Hilfe des Feedbacks des Computers die Hirnaktivität lenken bzw. ungünstige neuronale Aktivierungsmuster korrigieren. Normalerweise ist das menschliche Gehirn in der Lage, sich den verschiedenen Anforderungen bzw. Situationen flexibel anzupassen und zwischen den verschiedenen Zuständen zu wechseln. Wenn dies jedoch nicht oder nicht mehr möglich ist, ist das Gehirn dank seiner Plastizität fähig, sich neu zu organisieren. Plastizität ist die Eigenschaft einzelner Synapsen, Nervenzellen und ganzer Gehirnareale sich in Abhängigkeit ihrer Nutzung zu verändern. Dies geschieht zum einen als Reaktion auf Verletzungen des neuronalen Gewebes, zum andern ist es ein natürlicher Prozess, der es dem Organismus ermöglicht, auf Veränderungen in seiner Umgebung zu reagieren und sich diesem anzupassen. Plastizität ist damit die Grundlage aller Lernprozesse.